TOURBERICHT ETAPPE 18

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1.Tag:

 

Nach einem langen Flug landen wir am Kilimanjaro Airport in Tansania. Während der Shuttlefahrt in unsere Lodge bekommen wir den ersten Eindruck vom afrikanischen Verkehr – wirkliche Regeln scheint es hier nicht zu geben, jedoch nimmt jeder Rücksicht auf den anderen.

Am Abend gibt uns Matthias unser Guide einen Überblick über unsere Route rund um den Victoriasee – die Vorfreude steigt.

 

2.Tag:

 

Wir beladen die Amarkos und schon geht es auf guter Teerstrasse zur kenianischen Grenze. Die Abwicklung dort läuft zwar ziemlich chaotisch, da die neue Grenzstation noch im Bau ist, aber die alten Zufahrtswege wegen der Baustelle nicht mehr vorhanden sind. Trotzdem sind wir zügig in Kenia eingereist. Da wir noch früh dran sind machen wir einen Abstecher in den Nairobi Nationalpark. Mit Blick auf die Skyline der Millionenmetropole bekommen wir einen ersten Eindruck von der afrikanischen Tierwelt und entdecken sogar ein Nashorn. Die Fahrt durch den dichten Großstadtverkehr zu unserem Hotel ist ein weiteres Abenteuer.

 

3. Tag:

 

Wir brechen früh auf um das morgendliche Verkehrschaos zu vermeiden. Immer höher steigt unsere Strecke aus Nairobi heraus an, wir erreichen den afrikanischen Grabenbruch. Die Temperaturen sind mit um die 10° erstaunlich niedrig, leichter Nieselregen verstärkt den Eindruck irgendwo in Schottland zu sein und nicht am Äquator den wir nach ein paar Kilometern überqueren.

Nach der Äquatorüberquerung fahren wir über eine steinige Gebirgspiste hinunter in das Rifftvalley. Hier können die Amaroks zum erstem Mal beweisen wofür sie wirklich gebaut sind. Stundenlang fahren wir auf schlammigen Wegen durch kleine Dörfer. Erst nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir unser Gasthaus bei Kitale, die Wirtin hat schon das Lagerfeuer vorbereitet und wir genießen den gemütlichen Ausklang.

 

4. Tag:

 

Unser erstes Tagesziel ist der Mount Elgon Nationalpark. Dichter Regenwald prägt dieses Schutzgebiet an der Grenze zu Uganda. Über eine fast nicht mehr sichtbare Piste wühlen sich die Fahrzeuge in die Höhe. Immer wieder gibt es wunderschöne Eindrücke dieses naturbelassenen Wildnisgebietes. Da wir heute jedoch noch die Grenze zu Uganda  überqueren wollen und danach noch einige Kilometer vor uns liegen drehen wir auf knapp 3000m um und fahren zur Grneze.

Die Abfertigung an diesem kleinen Grenzübergang ist sehr freundlich und reibungslos, lediglich die ugandischen Visumsaufkleber fehlen, jedoch dürfen wir auch so einreisen – ob das bei der Ausreise Probleme geben wird?

Die Fahrzeit für die verbleibenden 160km geben die Dorfbewohnen mit 5 Stunden an, naja denken wir – sie kennen ja nicht unsere Amaroks und rechnen mit einer frühen Ankunft im Hotel. Großer Irrtum: Es folgt eine Lehmpiste die sich entlang des Gebirges schlängelt, kurz nachdem wir die Grenze verlassen verwandelt ein Unwetter die Strecke in eine einzige Rutschbahn. Nur ein kurzer Moment der Unachtsamkeit und man schliddert in den Graben. Nur äußerst langsam kommen wir voran und brauchen schließlich sogar 6 Stunden bis wir das Hotel erreichen.

 

5. Tag:

 

Nach unserer gestrigen Schlammschlacht freuen wir uns über die hervorragende Teerstrasse nach Nordosten. Schon gegen Mittag stehen wir am Eingangstor zum Murchinson Nationalpark und können statt der Hauptstrecke über eine Nebenstrecke durch den Park fahren. Ein sehr lohnender Umweg, wir sehen eine große Büffelherde, viele Giraffen, Gazellen, Zebras und sogar – etwas weiter entfernt – eine Elefantenherde. An einem wunderschönen Platz am Nil machen wir unsere Mittagspause mit Blick auf Stromschnellen und Nilpferde. Sehr unangenehm sind jedoch die kleineren Bewohner des Parks; Tsetsefliegen wollen unser Blut.

Die Lodgemanagerin sollte dringend ein paar Zusatzlektionen in Gastfreundschaft nehmen, aber wir lassen uns den Abend nicht verderben und sitzen noch lange zusammen.

 

6. Tag:

 

Wir haben den Vormittag frei, einige brechen schon früh auf um Tiere zu beobachten und zu den Murchinson Wasserfällen zu fahren. Hier wird der ansonsten mehrere hundert Meter breite Nil durch einen nur 7m breiten Spalt gepresst.

Später treffen wir uns zu einer Bootsfahrt den Nil hinauf um die riesigen Krokodile und Nilpfere aus der Nähe zu bewundern.

Durch dichten Dschungel führt unsere Weiterfahrt aus dem Park hinaus, wir folgen dem Nil nach Osten Richtung Victoria See. Dies gilt als eine der Quellen des Nils.

Wir übernachten in der wunderschönen „The Haven“ Lodge mit Blick auf die Nilstromschnellen. Auch heute geht niemand früh ins Bett.

 

7. Tag:

 

Wir fangen den Tag langsam an, frühstücken ausgiebig und lassen die Seele baumeln. Dann ist jedoch Showtime, wir fahren weiter nach Süden und müssen mitten durch Ugandas Hauptstadt Kampala. Der Verkehr ist sehr zäh aber uninspiriert, von der afrikanischen Leichtigkeit die den Verkehr in Nairobi prägte ist hier nichts zu spüren. Als wir die Regeln an einer Abzweigung etwas leger auslegen werden wir gleich von der Polizei verwarnt.

Irgendwann liegt der Verkehrsmoloch hinter uns und am Abend kommen wir in unserem Zeltcamp auf einem Aussichtsberg im Süden Ugandas an.

 

 

 

 

 

 

8. Tag:

 

Matthias hatte uns schon beim Briefing am ersten Abend auf unseren Marathontag vorbereitetet – 700km, eine Grenze und eine Fähre. Heute müssen wir Strecke machen. Wir brechen kurz nach Sonnenaufgang auf und schaffen es auf einer kleinen Nebenstrecke eine ganze Ecke abzukürzen. Die Grenzformalitäten zur Widereinreise nach Tansania sind recht schnell erledigt, einzig die Ausstellung der Straßengebührformulare zieht sich in die Länge.

Auf guter Teerstrasse erreichen wir die Küste des Victoriasees der wir weiter nach Osten folgen. Kurz vor Sonnenuntergang kommen wir an der Fähre an die uns zu unserem Etappenziel Mbale übersetzt. Im Hotel werden für unseren sehr engagierten Fahrtag mit einer sehr leckeren Auswahl an indischen Spezialitäten belohnt.

 

9. Tag:

 

Nachdem wir gestern Strecke gemacht haben können wir uns heute für eines der Highlights der Tour Zeit nehmen – unser Ziel ist ein Safaricamp mitten in der Serengeti. Leider ist die registrierung für die Einfahrt in den Nationalpark ziemlich zeitaufwendig – das hätten wir bei einer weltbekannten Touristenattraktion anders erwartet, aber Tansania und Bürokratie  scheint zusammen zu gehören...

Auf übler Schotterpiste fahren wir hinein in die Savanne und haben Glück – in diesem Jahr ziehen die riesigen Gnu Herden etwas später in den fruchtbaren Norden und wir sehen neben hunderten von Gnus noch viele Wildtiere. Afrika wie aus dem Bilderbuch. Da es keine genaue Ortsangabe oder sogar GPS Koordinaten unseres Camps gibt fühlen wir uns ein bisschen an Kommunikationsübungen aus Managementtrainings erinnert, als wir mit den Amaroks in verschiedene Richtungen ausschwärmen und uns über Funk zu unserem Übernachtungsort lotsen.

 

10. Tag:

 

Noch vor Sonnenaufgang starten wir zu Beobachtungsfahrten und werden belohnt. Wir sehen Löwen, Elefanten und sogar einen Geparden der eine Gazelle in eine Baumkrone schleppt. Nach dem reichhaltigen Frühstück im Camp fahren wir weiter zum Ngorgorokrater. Die Piste heute legt nochmal eine Schippe übelstes Wellblech drauf. Gut gerüttelt kommen wir an der Parkgrenze an. Es wundert uns schon nicht mehr, dass die Formalitäten hier länger dauern als an manchen Landesgrenzen.

Nach einem überwältigenden Ausblick vom Kraterrand steuern wir auf einer steilen Strecke hinunter in das Tierparadies Ngorogoro. Hier wollen wir den Tag verbringen und jeder erkundet diesen einzigartigen Ort in seinem eigenen Tempo. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir hinauf zum Kraterrand und übernachten in einer Kaffeeplantage im fruchtbaren Urwald am Kraterrand.

 

11. Tag:

 

Nach diesen zwei entspannten Tagen liegt wieder eine Marathonetappe bis hinüber zum indischen Ozean vor uns. Die ersten 200km ziehen sich, der Verkehr ist sehr dicht, immer wieder werden Ortschaften durchquert. Wenn das so weitergeht sind wir erst spät Nachts an unserm Ziel. Auch ist scheinbar Tag der Verkehrssicherheit, alle paar Kilometer steht eine Polizeikontrolle. Am Nachmittag kommen wir auf guter Teerstraße  gut voran und die Fahrt mit Ausblick auf die Usambara Berge ist abwechslungsreich und kurzweilig. Kurz vor unserem Etappenziel erwischt es uns auch – eine sehr gut getarnte Radarkontrolle fischt 2 Amaroks an den Straßenrand. Die Bezahlung läuft freundlich und korrekt ab, bei einer so clever aufgestellten Kontrolle haben sich die Beamten das Verwarnungsgeld tatsächlich verdient.

Unsere Lodge liegt fast direkt am indischen Ozean, leider ist Ebbe und dichte Mangroven verhindern den Zugang zum Meer. Die Lodge ist überraschenderweise auf italienische Küche spezialisiert und wir dürfen das Abendessen ala Carte bestellen. Etliche Biere später aber immer noch ohne Essen, kommen erste Zweifel auf, ob das eine so gute Idee war. Die leckeren Speisen entschädigen dann aber doch für die lange Wartezeit.

 

12. Tag:

 

Wir gehen die letzten 300km unserer Entdeckungstour gemütlich an. Als letzter Off-Road Abschnitt fordert uns ein schmaler Schlammpfad durch kleine Dörfer zurück zur Hauptstraße. Schon zum Mittagessen kommen wir in dem diesmal tatsächlich an einem schönen Sandstrand gelegenen Hotel Mediterraneo am Stadtrand von Daressalam an. Wir lassen diese tolle Reise mit einem köstlichen Abendessen direkt am indischen Ozean ausklingen. Schön wars.

 

13. Tag:

 

Ein Teil der Gruppe verlängert noch ein paar Tage auf Sansibar, für die meisten geht es im Laufe des Tages zurück nach Deutschland. Die zwei Wochen sind viel zu schnell verflogen.

 

 

 

 

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